Salt Lake City, Utah
Nach einer ca. 5-stündigen Fahrt von Winnemucca, Nevada erreichen wir am 20.06.2019 gegen 14 Uhr Salt Lake City. Unser Mietwagen hat kein eingebautes Navi, also müssen wir uns mit dem Smartphone behelfen. Das können wir im Auto nicht aufladen, weil weder die vorhandenen USB-Anschlüsse noch der Zigarettenanzünder funktionieren, mit dem wir das Navi theoretisch auch aufladen könnten. Bei den weiten Strecken, die wir zurücklegen, ist die Gefahr ziemlich groß, dass das Navi ausgerechnet ausfällt, wenn wir es am dringendsten brauchen, nämlich bei der Ankunft in einer Stadt.
Deshalb führt unser erster Weg zum Flughafen bzw. zu Alamo, wo wir unseren Jeep Cherokee gegen einen GMC Acadia Denali tauschen. Der ist eine Kategorie höher und kostet theoretisch entsprechend mehr. Wir bekommen ihn aber ohne Aufpreis wegen der technischen Probleme. Das Navi gibt zwar keinen Ton von sich, aber dank großem Display finden trotzdem zu unserem Motel.
Der größte Mormonentempel der Welt
Städte sind nicht unbedingt unsere große Leidenschaft. Den größten Mormonentempel der Welt wollen wir aber trotzdem besichtigen. Außerdem kann nach sechs Stunden Fahrt in wenig Bewegung nicht schaden. Also brechen wir bei 31° C (87,8 ° F) zu einem kleinen Stadtbummel auf. Der Tempel ist weiter weg als wir dachten und von den vielen Schildern, die wir auf dem Weg ins Motel überall entdeckt haben, ist auch nichts mehr zu sehen.
Nach einer halben Stunde kommen wir am Temple Square an und sind ziemlich enttäuscht. Der größte Mormonentempel der Welt ist zu groß für Manfreds Weitwinkel und außerdem geschlossen. Außerdem macht uns die extreme Hitze zu schaffen.
Schattenseiten der Großstadt
Also gehen wir nach ein paar Fotos aus allen möglichen Perspektiven zu unserem Motel zurück. Dass wir uns dabei in der glühenden Nachmittagssonne noch ein wenig verlaufen, gehört bei uns fast dazu. Aber wie gesagt, nach sechs Stunden Autofahren brauchen wir eh ein wenig Bewegung. Nebenbei lernen wir noch die Schattenseiten der Großstadt kennen, die wir schon aus San Francisco kennen: Bei unserem unfreiwilligen Umweg kommen wir an einem Park vorbei, an dem sich viele Obdachlose aufhalten.
Und wieder hoffe ich, dass es auch in den USA, deren Sozialsystem um Welten schlechter ist als in Deutschland und in dem deutlich mehr Menschen durchs soziale Netz fallen, so viel ehrenamtliches Engagement für Menschen gibt, die am Rande der Gesellschaft leben und unter freiem Himmel in einem Park schlafen, der eigentlich gestressten Großstädtern oder Touristen zur Erholung dienen sollte.