Tierischer Abschluss am Pier 39
Nach einem kurzen Einkauf und spätem Lunch hacke ich meine Reiseerlebnisse in meinen Laptop. Anschließend surfe ich noch ein wenig im Internet, das nur ein- oder zweimal kurz ausfällt. Gegen 16 Uhr meldet mein Laptop, dass der Akku langsam alle ist. So ähnlich geht es mir selbst auch. Also lege ich mich eben hin und schlafe irgendwann ein. Manfred schläft schon seit zwei Stunden. Als ich wieder wach werde, ist es nach 19 Uhr. Jetlag lässt grüßen.
Bewegung an der frischen Luft
Wir wollen noch bei der Seelöwen-Kolonie am Pier 39 vorbei schauen, der nur ca. 10 Gehminuten von unserem Hotel entfernt ist. Ein wenig Bewegung an der frischen Luft würde auch nicht schaden. Die ist zu dieser späten Stunde allerdings schon sehr frisch. Genau genommen pfeift uns wieder ein ziemlich kalter Wind um die Ohren. Das kennen wir auch schon aus früheren Aufenthalten.
Der Hochnebel, der sich Mittag schon über den Bergen gebildet hat, hat sich mittlerweile über die ganze Stadt ausgebreitet. Mit der Panorama-Aufnahme der Golden Gate Bridge am Abend vom Baker Beach aus wäre es also sowieso nichts geworden. Das habe ich am Mittag schon richtig vermutet.
Zweifel an unserer Reiseplanung
Mir fällt wieder der Song ein, der bei unserer Ankunft am Flughafen München im Autoradio gelaufen ist. Im Geiste singe ich mit Elton John im Duett: „I don´t want to go on with you like that“, gefolgt von dem Gedanken, dass wir vielleicht doch gleich nach Salt Lake City hätten fliegen sollen.
Viel umständlicher als über Paris mit fünf Stunden Verspätung wäre das aber wohl auch nicht geworden. Aber das mit der Verspätung konnte ja keiner ahnen, und die kann es bei jedem Flug geben. Auch wenn San Francisco extrem teuer ist, so kommt das immer noch billiger als der Flug nach Salt Lake City. Aber eigentlich ist es müßig, darüber nachzudenken. Wir können es eh nicht mehr ändern.
Die Seelöwen am Pier 39 versöhnen uns mit San Francisco
Am Pier 39 ist tierisch was los – in jeder Hinsicht. Es ist unübersehbar, dass Fisherman´s Wharf zu den offiziellen Hauptattraktionen von San Francisco gehört. Irgendwann klinken wir uns aus dem Trubel aus und gehen unten am Pier weiter.
Die Hauptattraktion von Pier 39 hören und riechen wir schon von weitem. Ein großer Bulle verteidigt lautstark sein Revier. Auch bei den anderen Seelöwen gibt es immer wieder Reibereien. Da wird fröhlich auf und über die Artgenossen geklettert und auch mal ein Eindringling verjagt.
Man hat schon Seelöwen k… sehen
Eines der Tiere gibt sein Abendessen von sich. Wir haben schon oft und viele Tiere beobachtet, aber noch nie eines brechen sehen. Ich verkneife mir eine unangebrachte Bemerkung, auch wenn mir in diesem Moment der Spruch einfällt: „Man hat schon Pferde kotzen sehen (vor der Apotheke)“. Das haben wir noch nicht. Aber nun haben wir halt einen Seelöwen kotzen sehen – vor Publikum. Der hat es aber gut überstanden und kurz darauf erfreut sich eine Möwe über die bereits vorverdaute Mahlzeit.
Für einen kurzen Moment vergessen wir, dass wir Hunger haben. Das fällt uns aber schnell wieder ein, als wir den Rückweg durch die Menschenmassen antreten, die die kulinarischen Köstlichkeiten verdrücken, die hier überall angeboten werden. Wir haben unser Budget für heute schon beim Frühstück ausgereizt Außerdem muss der Rest der Deli-Salate aus dem Safeway weg, weil wir weder Kühlschrank noch Cooler haben und grundsätzlich keine Lebensmittel weg werfen, die noch genießbar sind. Der Wind wird langsam auch wirklich unangenehm und wir sind froh, als wir wieder in unserem Zimmer sind.