Custer State Park Revisited – Hunderte von Büffeln
Am 24.06.2019 brechen wir um 7 Uhr von Rapid City, South Dakota ins 338 km (210 Meilen) entfernte Buffalo, Wyoming auf. Zur Einstimmung auf unser Etappenziel fahren wir noch einmal den Wildlife Loop im Custer State Park, in der Hoffnung, dort noch einige Buffalo anzutreffen. Als erstes entdecken wir ein Muledeer neben der Straße, ein seltener Anblick. Pronghorns haben wir auf unseren bisherigen Fahrten schon viele gesehen, aber die meisten waren entweder weit weg oder neben dem Freeway. Und so freuen wir uns auch über den Artgenossen, der uns zu unserem nächsten Stopp bewegt. Den Wapiti, der weit oben auf einem Hügel steht, überlassen wir den Teilnehmern der Buffalo Jeep Safari und fahren weiter.
Die Burros, die kurz darauf das Fahrzeug vor uns umzingeln, bereiten uns viel Freude. Als sie sich dann aber für uns zu interessieren beginnen, ergreifen wir doch lieber die Flucht. Schließlich haben wir heute noch eine lange Fahrt mit einem großen Abstecher vor uns. Nach einer halben Stunde kommt dann endlich der erste Büffel in Sicht. Leider verläuft sein Weg zum French Creek hinter Büschen und Bäumen. Aber immerhin können wir ihn kurz beim Trinken beobachten, ehe er sich in den Wald zurückzieht. Wenige Minuten später grast ein stattliches Exemplar in einiger Entfernung von Straße und Bach.
Als wir kurz darauf um eine Kurve biegen, können wir es kaum glauben: Büffel, soweit das Auge reicht. Hunderte von Büffeln mit Dutzenden Kälbern. Die Tiere sind einfach überall: auf beiden Seiten der Straße, neben dem Needles Highway, der hier den Wildlife Loop kreuzt, neben der Park Entrance Station, neben dem Warnschild mit der Aufschrift „Buffalo are dangerous – Dont approach“, neben dem Speed Limit–Schild, das heute völlig überflüssig ist, weil eh jeder anhält – und sogar neben den Restrooms (Toiletten). Wir wissen gar nicht, wo wir zuerst hinschauen und was wir zuerst fotografieren sollen.
Wildlife-Viewing muss nicht teuer sein
Hinter uns kommt der Safari-Jeep an, den wir vorher überholt haben. Ich überlege, ob die zahlenden Gäste die 55 $ für die Tour bereuen, wenn die Selbstfahrer dieses Highlight für umsonst bekommen. Ein paar Minuten später bereuen sie es vermutlich wirklich. Scheinbar neigt sich die Wildlife-Tour dem Ende zu und der Buffalo Safari Jeep fährt weiter, während alle anderen so lange bleiben können, wie sie wollen.
Wir bleiben noch eine ganze Weile. Irgendwann lässt der Fotoschock nach und wir schauen einfach nur noch ungläubig und überglücklich auf dieses einzigartige Szenario. Das ist der absolut krönende Abschluss unseres dreitägigen Aufenthalts in South Dakota und übertrifft sogar den Büffel-Stau im Yellowstone Nationalapark, in den wir 1997 am späten Abend auf dem Rückweg zum Campingplatz geraten sind.
Passenderweise beginnt die landschaftlich reizvollste Strecke in den ältesten Nationalpark der Welt in Buffalo, Wyoming. Und genau dort fahren wir heute noch hin. Vorher machen wir noch einen Abstecher zum Devils Tower National Monument.